Biografie

Julius Busch: Biographische Essenz

Mein Heimatort, Hitdorf am Rhein, liegt mittig zwischen Köln und Düsseldorf, Rheinkilometer 705. Hier wuchs ich in einer alten Hofanlage auf. In den Gebäuden begründete mein Ur-Urgroßvater 1841 eine Manufaktur für Zündhölzer; 1907 wurde sie an den Ortsrand verlegt. Mein Großvater betrieb in den 1920er-Jahren eine Essigproduktion, die 1929 in den Strudel der Weltwirtschaftskrise geriet und Pleite machte.   [weiterlesen]

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Über Julius Busch

Klaus Honnef: Julius Busch

Die geläufigste Geschichte der modernen Malerei geht so: Am Anfang löste sich das überlieferte Modell der Darstellung im Geflimmer der impressionistischen Bilder auf. Danach folgte die Befreiung der Farbe im Fauvismus, die Verzerrung von Form und Struktur im Expressionismus und ihre vollständige Emanzipation von jeder gegenstandsbezogenen Funktion im Konstruktivismus.   [weiterlesen]

Klaus Honnef: Grußwort für Julius Busch

(…) Als ich Buschs Bildobjekten zum ersten Mal in diesem Atelier hier begegnete, fuhr eine Art Schauder durch mich, so, als hätte ich auf eine unsichtbare Mine getreten. Und alsbald lösten sie auch schon Explosionen aus – in meinem Kopf.Unwillkürlich musst ich lachen, aber ganz und gar nicht, um den legendären Fritz Kortner zu zitieren, unter meinem Niveau. Im Gegenteil. Die Kombination von stinknormalen Bildern, die sich in späteren Bildobjekten als ausgeklügelte Rätselbilder entpuppen, und scheinbaren Nonsenssprüchen, die gleichwohl häufig die Essenz von wirklichen Lebensweisheiten bereit halten, kurzum von Bildern, die jeder kennt und Sätzen, die ich noch nie gehört hatte, empfand ich auf Anhieb als Befreiung. Als ein starkes Plädoyer für unangepasstes Denken und Handeln, für Querdenken, für ver-rücktes Denken. Als eine Aufforderung, sich auf den Kopf zu stellen, bevor man zu denken beginnt sowie gegen alle Vernunft zu versuchen, von der Erde die Rückseite des Mondes zu erblicken. (…)